Tränen in Rostock
(30.07.2018)
Dass Marit Köpp vom Bremer Leichtathletik Team (BLT) bei den
Deutschen Jugendmeisterschaften am letzten Juliwochenende in Rostock überhaupt
auf der Bahn stehen würden, war nach ihrem Anfang Januar erlittenen Achillessehnenanriss nicht
unbedingt zu erwarten gewesen. Fast vier Monate konnte die 18-Jährige in der
Folge gar keine Sprünge absolvieren. Deshalb hatte Trainer Jens Ellrott seinen
Schützling in dieser Saison auch eher auf der Sprintbahn, denn in der
Sprunggrube gesehen.
Nachdem Marit dann aber bereits in ihrem ersten ernsthaften
Dreisprungwettkampf Mitte Juni bei den Landesmeisterschaften in Papenburg die
DM-Norm von 11,80 Meter überboten hatte und vier Wochen später bei den
Norddeutschen Meisterschaften in Berlin mit 11,93 Meter gar eine neue
Bestleistung aufgestellt und ihren eigenen Landesrekord verbessert hatte, revidierten
die Athletin und ihr Trainer die Ziele für die Jugend DM, für die Marit mit der
zwölftgrößten Weite gemeldet war. Entweder der erste 12 Meter Sprung oder das Finale
der besten 8 sollte es sein - leider wurde aus beidem nichts. Denn nach
gelungenem Einstand mit 11,70 Meter und Platz 7 nach dem ersten Durchgang folgten zwei ungültige Versuche, so dass die
Bremerhavenerin als 11. ausschied. Insbesondere der dritte Versuch war dabei nur
hauchdünn übertreten und hätte vielleicht sogar für die Erfüllung beider Ziele
gereicht. „Es lag nicht an den Sprüngen“, versuchte Trainer Ellrott seinen
bitter enttäuschten Schützling zu trösten, „Marit hat schon die ganze Saison über
Probleme mit ihrem Anlauf. Die haben wir leider auch heute nicht in den Griff
bekommen. Entgegen meiner Prognose fehlte es in diesem Jahr eher an der
Geschwindigkeit denn am Sprungvermögen.“
Den Traum vom ersten 12 Meter Sprung haben die beiden trotzdem
noch nicht aufgegeben; zwei Dreisprungwettkämpfe stehen in den kommenden Wochen
noch an und da soll es dann auch mit dem Anlauf klappen.